Donnerstag, Dezember 05, 2013

PHOENIX - „Franziskus' neue Pläne - schafft der Papst sich selbst ab?“

PHOENIX - „Franziskus' neue Pläne - schafft der Papst sich selbst ab?“

Alexander Kähler
Alexander Kähler (Quelle: phoenix/ Frank Ossenbrink)
Gleich zu Beginn seines Pontifikats setzte Papst Franziskus neue Maßstäbe im Vatikan: Statt der päpstlichen Gemächer bezog ein Zimmer Gästehaus, statt Dienstwagen benutzt er einen Bus oder geht zu Fuß und seinen Koffer trägt er stets selbst. Mit ihm zog eine neue Bescheidenheit in den Vatikan ein, seine Hinwendung gilt den Armen.
Jetzt plant er Reformen für seine Kirche. Orientierung dafür ist sein jüngstes Lehrschreiben mit dem Titel „Evangelii Gaudium“, in dem er von Reformen in allen Bereichen spricht. Von den Gläubigen erbittet er mutige und kreative Unterstützung für seine Pläne. Wird das eine Radikalkur für die Katholische Kirche?
Alexander Kähler diskutiert in der phoenix-Runde u.a. mit:
- Weihbischof Hans-Jochen Jaschke (Erzbistum Hamburg)
- Matthias Drobinski (Süddeutsche Zeitung)
- Annegret Laakmann (Wir sind Kirche)
- Carsten Frerk (Kirchenkritiker)
Moderation: Alexander Kähler

Samstag, November 23, 2013

Dokumentation der Hexenverfolgung Bambergs dunkle Vergangenheit

Dokumentation der Hexenverfolgung Bambergs dunkle Vergangenheit
In Bamberg wütete die Hexenverfolgung besonders grausam: Zwischen 1612 und 1632 wurden insgesamt etwa 1000 Männer, Frauen und Kinder gefoltert und ermordet. Die Stadt arbeitet die Episode vier Jahrhunderte später auf - und stellt auch die Frage nach der Schuld.

Von Katja Auer

Philippe de Weck: Ex-Banker gewährt Einblick Vatikanbank - SPIEGEL ONLINE

Philippe de Weck: Ex-Banker gewährt Einblick Vatikanbank - SPIEGEL ONLINE

Vatikanbank: "In solche Abgründe habe ich noch nie geblickt"

Von Fidelius Schmid
Anonyme Nummernkonten, Verschwörung, schmutzige Geschäfte: Die Aufzeichnungen von Spitzenbanker Philippe de Weck offenbaren, wie korrupt es in der Vatikanbank zuging - und wie mancher um sein Leben fürchten musste.

Samstag, Oktober 26, 2013

PHOENIX - Das Geheimnis der Päpstin

PHOENIX - Das Geheimnis der Päpstin

Das Geheimnis der Päpstin

Film von Daniel Sich und Christel Fomm
Ist dem Vatikan vor über 1000 Jahren tatsächlich eine Frau durchgeschlüpft? Oder ist die Frau, die das höchste aller Männerämter erobern konnte, nur eine schöne Legende und Stoff für Millionenbestseller? In einer ZDF-Dokumentation geht die Journalistin und "heute"-Moderatorin Petra Gerster dem Geheimnis der Päpstin auf den Grund.
"Als Papst Leo im August 855 starb, folgte ihm Johanna, das Weib, das zwei Jahre, fünf Monate und vier Tage auf dem Stuhl Petri saß." In über 500 Chroniken finden sich Berichte über die Päpstin Johanna, die in der offiziellen Kirchengeschichte heute mit keinem einzigen Wort erwähnt wird. Warum wurde die Geschichte für die einen zum Skandal, während andere in Johanna eine 

Dienstag, Oktober 01, 2013

Unheilige Päpste

Unheilige Päpste

"Heiligsprechung" auf dem Prüfstand

Im April 2014 will Papst Franz seine Vorgänger Karol Wojtyła (Johannes Paul II.) und Giuseppe Roncalli (Johannes XXIII.) heilig sprechen. Nun gibt in der Vatikankirche bereits 6.650 namentlich bekannte Heilige. Aber es scheinen noch nicht genug zu sein. Nun sollen noch zwei weitere hinzukommen. Was allerdings die Frage aufwirft: sind die sogenannten „Heiligen“ wirklich immer so „heilig“, wie behauptet wird?

Zunächst mal ist es ja etwas merkwürdig, dass ein Papst zu Lebzeiten zwar mit dem Titel „Heiliger Vater“ angesprochen wird. Nach seinem Tod jedoch ist er dann aber nicht automatisch ein katholischer Heiliger, er wird also sozusagen zurückgestuft. Erst nach einem aufwändigen Prozess werden dann einige der Päpste, durchaus nicht alle, zunächst zu „Seligen“, einige dann auch zu „Heiligen“. Der verstorbene Johannes Paul II. absolvierte diese beiden Schritte in der Rekordzeit von nur 8 Jahren, bei Johannes XIII. dauerte es etwas länger, nämlich 50 Jahre.

Johannes XXIII. regierte von 1958-63. Er ist bekannt als der Papst, der das Zweite Vatikanische Konzil einberufen hat. Giuseppe Roncalli – so hieß er mit bürgerlichem Namen – war ohne Zweifel, leutselig, humorvoll und spontan. Doch die Frage sei erlaubt: Wenn nach vielen Jahrhunderten mal ein Papst auf den Thron kommt, der sich wie ein normaler Mensch verhält, ist er dann gleich ein Heiliger? Zumal da in seiner Biografie durchaus auch weniger sympathische Details zu finden sind. Roncalli war als Theologe mehr als konservativ. Er hatte zum Beispiel kaum etwas gegen den italienischen Faschismus und dessen Kriege einzuwenden. Er hat als Papst die Bewegung der französischen Arbeiterpriester mit einem Federstrich verboten. Das viel gerühmte Zweite Vatikanische Konzil erneuerte unter anderem das Verdammungsurteil für alle Nicht-Katholiken, die die Vatikankirche kennen und nicht in sie eintreten. Und der Roncalli-Papst unterschrieb 1962 ein verhängnisvolles Dokument mit dem lateinischen Namen „Crimen sollicitationis“, das jahrzehntelang geheim blieb und mit geringfügigen Änderungen bis heute in Kraft ist. In diesem Dokument werden Sexualverbrechen von Priestern zum „päpstlichen Geheimnis erklärt“. Es wurde also die Vertuschung dieser Verbrechen regelrecht zur Pflicht gemacht.
Damit hat dieser Papst mit seiner Unterschrift eine Art Zeitbombe gelegt, die fast 50 Jahre später hochgehen sollte, als nämlich im Jahr 2010 eine Fülle von solchen Verbrechen in fast allen katholisch geprägten Ländern an die Öffentlichkeit gelangte.

Aber auch Johannes Paul II. wird vorgeworfen, an dieser Vertuschung beteiligt gewesen zu sein. Ein besonders spektakulärer Fall war der des mexikanischen Paters Marcial Maciel Degollado, des Gründers der sogenannten Legionäre Christi, einer Vereinigung katholischer Fundamentalisten. Es war im Vatikan lange bekannt, dass dieser Pater ein Doppel- und Dreifachleben führte. Er brach den Zölibat nicht nur mit einer Frau, sondern unter falschen Namen mit mindestens zwei gleichzeitig. Und vor allem: Der Stern berichtete über an die 30 Fälle von Minderjährigen, an denen sich der Pater sexuell vergangen habe, darunter auch sein eigener Sohn. Degollado war demnach ein Hochstapler und Kinderschänder, der seine Anhänger zu strengem Sparen aufrief, selbst aber in Saus und Braus lebte. Von Papst Wojtyła wurde er aber bis zuletzt gedeckt – wohl vor allem deshalb, weil die Legionäre Christi den Vatikan regelmäßig mit großzügigen Spenden bedachten.

Johannes Paul II. gilt zwar als der Papst, der den Fall der Berliner Mauer maßgeblich mit verursacht habe, indem er die Solidaritäts-Bewegung in Polen unterstützte. Vor allem deshalb gilt er in Polen schon lange als Heiliger. Überall stehen dort längst Denkmäler von ihm. Weniger Denkmäler wird man allerdings in Lateinamerika finden, wo derselbe Papst die Befreiungstheologe brutal abwürgte und mit fast allen Diktatoren gemeinsame Sache machte. Karol Wojtyła war also durchaus kein Freiheitsrevolutionär, sondern eher ein strategischer Geopolitiker. Die Förderung eines politischen Umsturzes gehört jedoch normalerweise nicht zu den Kriterien eines „Heiligen“ wie die Romkirche sie aufstellt. Karol Wojtyla unterstütze die Solidarność vor allem mit Geldern, die Kardinal Marcinkus unter anderem aufgrund dubioser Geldwäschegeschäfte erhalten hatte. Der polnische Papst deckte also bis an sein Lebensende auch die zahlreichen Skandale der Vatikanbank, bekannt wegen dubioser Geldverschiebungen, Kontakten zur Mafia und mehreren mysteriösen Todesfällen.

Und die Kette solcher Skandale ist ja bis heute noch nicht abgerissen, wie die Festnahme eines 61jährigen italienischen Prälaten durch die römische Polizei im Sommer 2013 belegt. Der Prälat wird unter anderem beschuldigt, den Versuch gemacht zu haben, 20 Millionen Euro illegal aus der Schweiz nach Italien zu schaffen. Der Prälat wickelte seine dubiosen Transaktionen bereits jahrelang über Konten der Vatikanbank ab.

Mit vertuschten Skandalen bringt man den Namen Johannes Paul allerdings weniger in Zusammenhang, eher zum Beispiel mit der aufsehenerregenden Vergebungsbitte des Jahres 2000. Papst Wojtyła und seine Kardinäle zählten da in sehr allgemeiner Form verschiedene Verbrechen auf und baten anschließend Gott um Vergebung, nicht etwa die Opfer der Verbrechen. Bei näherem Hinsehen erweist sich diese Aktion zwar als gut inszeniert, jedoch inhaltlich als ziemlich dürftig. Der Schriftsteller Herbert Rosendorfer nannte in seinem Buch „Deutsche Geschichte“ (dtv, Bd.2, S. 104) diese angebliche Vergebungsbitte eine „billige Schmierenkomödie“. Der Papst und seine Kardinäle, darunter sein Nachfolger Joseph Ratzinger, sprachen zwar von verschiedenen Vergehen, doch sie wiesen die Verantwortung dafür einzelnen „Menschen der Kirche“ zu, nicht etwa den Päpsten, die ja als absolute Monarchen Kreuzzüge, Inquisition und vieles mehr immer selbst zu verantworten hatten.

Aber hat Johannes Paul nicht im Jahr 1979 den von der Inquisition verurteilten Astronomen Galileo Galilei rehabilitiert – wenn auch erst nach 346 Jahren? Doch hat er das wirklich? Man muss immer genau hinsehen. Wojtyła war diesbezüglich immer sehr trickreich. Man muss eben auch das Kleingedruckte lesen. Wojtyła sagte lediglich, man werde die „Überprüfung“ des Falles Galilei „vertiefen“, und zwar „in aufrechter Anerkennung des Unrechtes, von welcher Seite es auch immer gekommen sein mag.“

„Von welcher Seite“? Etwa von Seiten Galileis? Der Papst lies also offen, wer recht hatte. Die Kirche kann ja gar nicht Unrecht haben in ihrer Lehre, sonst würde das ganze Dogmengebäude in sich zusammenfallen. Hätte die Aufklärung des 18. Jahrhunderts der Wissenschaftsfeindlichkeit der Kirche nicht einen Riegel vorgeschoben, so würden wir vermutlich noch immer gelehrt bekommen, dass die Erde eine Scheibe ist. Und auf die endgültige Prüfung des Falles Galilei werden wir vermutlich weitere 346 Jahre warten müssen.

Am Ende seines Lebens wurde Johannes Paul vor allem bekannt durch die Bilder eines von Krankheit und Hinfälligkeit gezeichneten Greises, der dennoch versuchte, die Rolle eines Papstes weiterzuspielen. „Christus ist ja auch nicht vom Kreuz herabgestiegen“, sagte er. Ein reichlich unpassender, um nicht zu sagen geschmackloser Vergleich. Jesus von Nazareth konnte nicht vom Kreuz herabsteigen, Er war ja durch die Nägel festgehalten. Er konnte sich auch nicht im Krankenhaus behandeln lassen wie Wojtyła. Er wurde von der damaligen Priesterkaste ans Kreuz gebracht und grausam gefoltert, weil Er dieser Priesterkaste die Stirn geboten hatte. Der katholische Journalist Hans-Peter Oschwald schrieb dazu: „Die unwürdige Zurschaustellung des kaum noch artikulierfähigen Papstes am Fenster seines Palastes war kalte Berechung der Kurie. Ich habe noch nie eine schlimmere Missachtung der Würde eines alten Menschen erlebt. ... den Wojtyla-Effekt wollte die Kurie bis zuletzt nutzen.“ (Auf der Flucht vor dem Kaplan, S. 169)

Und sie will es offenbar immer noch, denn der katholische Heiligenhimmel füllt sich immer weiter. Steckt da nicht letztlich eine Image-Aufwertung dahinter? Jesus von Nazareth hat jedenfalls nie empfohlen, Selige oder Heilige zu verehren. Für Ihn ist jeder Mensch ein Tempel des heiligen Geistes und trägt Gott in sich, darf Ihn, den Allerhöchsten, sogar mit „Vater“ ansprechen. Und deshalb kann sich jeder Mensch ganz direkt an Gott und auch an Christus in sich selbst wenden, die mit ihrer Kraft in jedem Menschen wohnen. Eine Vermittlung von Heiligen ist da völlig unnötig. Fürsprecher und Beziehungen braucht man vielleicht in einem korrupten Staat, aber nicht im Reich Gottes, der die absolute Liebe ist. Die katholischen Heiligen haben zwar meist etwas fürs Image der Kirche getan, aber sehr häufig waren sie alles anderes als gute Vorbilder für ein ethisches Verhalten im Sinne des Nazareners.

Wir sehen also: Genaues Hinsehen lohnt sich, wenn solche Jubelereignisse angekündigt werden. Denn worum geht es bei einer "Heiligsprechung"? Um die Moral? Oder darum, wer der Vatikankirche Imagegewinn und einen Zuwachs an Macht und Geld bringt?

Näheres zu Roncalli und Wojtyła findet sich in dem Buch „Der unselige Papst“, S. 222 ff., zu bestellen unter: http://www.das-weisse-pferd.com/buecher.html#Pius-XII

Donnerstag, Juli 18, 2013

20 Minuten - Der Papst kommt – der Regenwald muss weg - News

20 Minuten - Der Papst kommt – der Regenwald muss weg - News

SKANDAL IN BRASILIEN

16. Juli 2013 22:06; Akt: 16.07.2013 22:08Print

Der Papst kommt – der Regenwald muss weg

Für den Papstbesuch in Brasilien werden riesige Menschenmassen erwartet. Um genug Platz für die Pilger zu schaffen, holzte die katholische Kirche kurzerhand einen 300-jährigen Regenwald ab. Umweltschützer sind empört................

Donnerstag, März 28, 2013

Franco und Pius XII. - Mit Gott und den Faschisten - NRhZ-Online - Neue Rheinische Zeitung - info@nrhz.de - Tel.: +49 (0)221 22 20 246 - Fax.: +49 (0)221 22 20 247 - ein Projekt gegen den schleichenden Verlust der Meinungs- und Informationsfreiheit - Köln, Kölner, Leverkusen, Bonn, Kölner Dom, Kölner Polizei, Rat der Stadt Köln, Kölner Stadtanzeiger, Flughafen KölnBonn, Messe, Messe Köln, Polizei Köln, Rheinland, Bundeswehr Köln, heiliger Vater Köln, Vatikan Köln, Jürgen Rüttgers Köln, Radio Köln, Express Köln, Staatsanwaltschaft Köln, Kapischke Köln, Klüngel Köln, Schramma Köln, Fritz Schramma, Fritz Schramma Köln, Stadt Köln, Kölnarena, Oppenheim, Oppenheim Köln, Privatbank, Privatbank Köln, Sal. Oppenheim, Sal. Oppenheim Köln, WDR Köln, Oppenheim-Esch, Oppenheim-Esch Köln, Oppenheim-Esch-Holding, Oppenheim-Esch-Holding Köln, KölnMesse, KölnMesse Köln, KVB Köln, Ermittlungen, Kommune Köln, Dom Köln, Erzbistum Köln, Kardinal Meisner Köln

Donnerstag, 28. März 2013

Franco und Pius XII. - Mit Gott und den Faschisten - Neue Rheinische Zeitung

Franco und Pius XII.Von Karlheinz Deschner und Peter Kleinert 

 

Karlheinz DeschnerIn seinem Buch "Benedikt XVI.: Ein Papst und seine Tradition“ berichtete Gerhard Feldbauer in der NRhZ vor einiger Zeit darüber, dass "unser deutscher Papst" Benedikt XVI. im Jahr 2007 498 sogenannte Kreuzritter des spanischen Faschistenführers Franco seliggesprochen hatte. Es handelte sich um katholische Geistliche und Ordensleute, die im Bürgerkrieg auf der Seite Francos standen und dabei ums Leben kamen. Diese Seligsprechung offenbarte laut Feldbauer einen weiteren Aspekt der Offensive des inzwischen zurückgetretenen "deutschen Papstes" zur Rehabilitierung des Bündnisses der katholischen Kirche mit dem Faschismus.
In zwölf Folgen - je um die zehn Minuten - unter dem Serientitel „Das Wort am Sonntag - Mit Gott und den Faschisten“ bewies Europas bedeutendster Kirchenkritiker Karlheinz Deschner in einer Fernsehserie auf KANAL 4, die wir schon einmal in der NRhZ veröffentlicht haben, daß die "Stellvertreter Gottes“ im Vatikan, von Leo XIII. bis Pius XII. damals wesentlich zur Herrschaft des Faschismus in Italien, Spanien, Deutschland und Jugoslawien und damit zu den politischen Katastrophen und zum Völkermord im 20. Jahrhundert beigetragen haben. Zusammenarbeit mit der argentinischen Militärdiktatur wird auch dem neuen Papst Franziskus vorgeworfen, was natürlich von der Kurie und der katholischen Kirche in Argentinien heftigst dementiert wird.
In Folge VII unserer Deschner-Serie - die wir hier noch einmal zeigen - beschreibt der Kirchenkritiker, wie 1931 in Spanien die Monarchie beseitigt und die Republik ausgerufen wurde, wie 1933 eine kirchen- und faschistenfreundliche Regierung an die Macht kam, die wiederum im Januar 1936 durch die Volksfront abgewählt wurde. Im Juli beförderten deutsche Transportflugzeuge Francos Mauren und seine Legionäre zur Rettung des katholischen Abendlandes übers Meer. Der Bürgerkrieg begann. Franco wurde von Hitler, Mussolini, vom Vatikan und den Bischöfen unterstützt, ging es doch um einen „Kreuzzug gegen die rote Weltrevolution“. Am Ende des dreijährigen Gemetzels forderte der zuvor gekrönte Pius XII. Franco auf, „mit neuer Energie die alten christlichen Traditionen“ wieder aufzunehmen. Ergebnis: Rede-, Presse- und Versammlungsfreiheit wurden aufgehoben, alle nichtkatholischen Bekenntnisse unterdrückt, Militärtribunale und Exekutionskommandos wurden pausenlos tätig. Nach offiziellen Statistiken ließ Franco von 1939 bis 1942 mehr als 200.000 Menschen erschießen. Das entsprach einem Drittel aller Opfer dieses Bürgerkriegs.
Der inzwischen fast 90jährige Autor Karlheinz Deschner wurde am vergangenen Samstag im Haus der Giordano-Bruno-Stiftung für das Erscheinen von Band X seiner "Kriminalgeschichte des Christentums" beim Rowohlt-Verlag gefeiert. Die üblichen Medien hielten allerdings dieses Ereignis nicht für berichtenswert. In den jüngsten NRhZ-Ausgaben können Sie dazu schon einiges unter dem Suchwort "Deschner" finden, und in der nächsten NRhZ finden Sie dann eine Video-Dokumentation der hier erwähnten Veranstaltung in Oberwesel.

Auftraggeber: Kanal 4, 1992, 8,30 min, Regie: Peter Kleinert und Marianne Tralau, Kamera: Tom Kaiser, Ton: Lars Klietsch, Stephan Thonett, Schnitt: Peter Kleinert, Produktionsleitung: Peter Kleinert.
Leserbrief von N.D., Holzwickede: Herzlichen Dank, daß Sie den Mut aufbringen, sich dieses Autors und seines Themas anzunehmen. Ansonsten ist die Kirchenkritik in den Medien ein fast absolutes Tabu. Hier im Dortmunder Raum existiert ein Offener KANAL. Wäre es möglich, daß ich diese Beiträge dort ausstrahlen lasse?
Radio Bremen: „Deschner bringt Details, die aufzunehmen man sich weigern möchte.“
Karlheinz Deschner, 1924 in Bamberg geboren, im Krieg Soldat, studierte Jura, Theologie, Philosophie, Literaturwissenschaft und Geschichte. Über seine literarischen, literatur- und kirchen-kritischen Werke siehe auch unseren Dokumentarfilm "Im Grunde bin ich ein aus lauter Zweifeln bestehender gläubiger Mensch“ und die Reportage "Ketzerverbrennung“ in unserem KANAL 4-Magazin „Z“ 11/94. (PK)
Mehr Informationen und Bestellmöglichkeit für diese Filme unter www.kaos-archiv.de


Clip downloaden (mit Rechtsklick - "Ziel speichern unter...")


Online-Flyer Nr. 399  vom 28. März 2013

Sonntag, März 10, 2013

Twitter / harryandanimals: Der freie universale Geist ...

Twitter / harryandanimals: Der freie universale Geist ...

Angeklagt: Der Papst

Grafik„Angeklagt: Der Papst“
"Die Verantwortlichkeit des Vatikans für Menschenrechtsverletzungen"


Deutsche Erstausgabe von "The Case of the Pope", das brisante Buch des prominenten britischen Kronanwalts und international tätigen Anwalts für Menschenrechte, Geoffrey Robertson.

Im Laufe der letzten Jahrzehnte wurden, konservativ geschätzt, mehr als 100.000 Kinder, hauptsächlich Jungen, von katholischen Priestern vergewaltigt oder sexuell misshandelt – ohne dass sie dafür zur Rechenschaft gezogen wurden. Für den Autor – er wurde 2008 in den Internal Justice Council der Vereinten Nationen gewählt – ein Skandal:

„Ich war empört darüber, dass das nicht als grausames Menschenrechtsverbrechen behandelt und der Vatikan nicht verurteilt wurde wegen der Strategien, mit denen diese Verbrechen aktiv vertuscht wurden. Ich hege keine Feindseligkeiten gegen die katholische Kirche oder eine bestimmte säkulare Richtung – viele meiner Freunde sind Katholiken. Aber die Täter kamen ungestraft davon mit dem „Seelenmord“, der für viele Menschen die Folge davon ist, dass sie in jungen Jahren von Priestern vergewaltigt wurden. Deshalb habe ich das Buch geschrieben.“
In „Angeklagt: Der Papst“ geht Robertson der Frage nach, wie die Sexualverbrechen, begangen von katholischen Priestern, so lange verborgen bleiben konnten: Ist der Papst moralisch oder rechtlich verantwortlich für ein System, das es möglich machte, dass so viele entsetzliche Verbrechen ungeahndet bleiben? Sollen er und sein Sitz der Macht, der Heilige Stuhl, weiterhin die Immunität genießen, die sie über das Gesetz stellt? Robertson gibt auch zu bedenken: Solange sich Papst Benedikt XVI nicht von der Schimäre staatlicher Immunität und von dem veralteten kanonischen Recht lösen kann, bleibt der Vatikan ein mächtiger Feind des Fortschritts der Menschenrechte.

Montag, März 04, 2013

Mehrheit für Neuregelung : Bundestag berät über Staatsleistungen an Kirchen

Mehrheit für Neuregelung : Bundestag berät über Staatsleistungen an Kirchen

Mehrheit für NeuregelungBundestag berät über Staatsleistungen an Kirchen

zuletzt aktualisiert: 03.03.2013 - 11:08
Berlin (RPO). Während die römisch-katholische Kirche nach einem neuen Papst sucht, zeichnet sich im Bundestag einem Medienbericht zufolge eine fraktionsübergreifende Mehrheit für eine Neuregelung der sogenannten Staatsleistungen an Kirchen ab............................

Sonntag, März 03, 2013

04.03.2013: Im Dienste der Aufklärung (Tageszeitung junge Welt)

04.03.2013: Im Dienste der Aufklärung (Tageszeitung junge Welt)

04.03.2013 / Thema / Seite 10Inhalt

Im Dienste der Aufklärung

Karlheinz Deschners »Kriminalgeschichte des Christentums« kommt zu ihrem Abschluß. Eine Betrachtung der Prinzipien seiner Kritik

Von Wolfgang Beutin
Im Namen des Christentums: »… hinter all den horren
Im Namen des Christentums: »… hinter all den horrenden Massakern steht unbezweifelbar als Basis und immerwährender Anschub die Moral, besonders die Sexualmoral der Kirche.« (Deschner) Hexenverbrennung in Nürnberg 1555
Am 8. März erscheint der zehnte und letzte Band der »Kriminalgeschichte des Christentums«. Der Verfasser, Karlheinz Deschner, geboren 1924, ist einer der prominentesten Religions- und Kirchenkritiker. Für sein Lebenswerk, dessen erster Band 1986 erschien, wurde mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht..........................................

Freitag, Februar 22, 2013

"Heiliger Stuhl" im Vatikan: Papst, 666, Vatileaks, Antichrist

"Heiliger Stuhl" im Vatikan: Papst, 666, Vatileaks, Antichrist

17.2. / 19.2.2013 - Warum tritt der Papst zurück? Der vatikanische Schafspelz - Es gibt viele Überlegungen zum Rücktritt von Joseph Ratzinger, wovon zunächst besonders markant waren. Zur ersten Überlegung: Die renommierte britische Nachrichtenagentur reuters schreibt am 15.2.2013: "Pope Benedict's decision to live in the Vatican after he resigns will provide him with security and privacy. It will also offer legal protection from any attempt to prosecute him in connection with sexual abuse cases around the world, Church sources and legal experts say" Sein Verbleib hinter den vatikanischen Mauern biete ihm also einen "legalen Schutz vor jedem Versuch, ihn in Zusammenhang mit weltweiten Sexualverbrechen anzuklagen, wie kirchliche Quellen und Rechtsgelehrte sagen".
Hier die Meldung in voller Länge, die von den deutschen Medien leider totgeschwiegen wird: http://www.reuters.com/article/2013/02/15/us-pope-resignation-immunity-idUSBRE91E0ZI20130215

Tatsächlich ist der Papst vor dem Internationalen Strafgerichtshof für Menschenrechte in Den Haag wegen der Jahrzehnte langen Vertuschung von Tausenden von Kinderschänderverbrechen von Priestern angeklagt; auch, weil er auf diese Weise durch Unterlassung weitere Verbrechen an Kindern begünstigte. Diese Vertuschung hatte er mit brachialer innerkirchlicher Gewalt - nämlich der Androhung von Exkommunikation und damit laut katholischer Lehre "ewiger Hölle" bei Zuwiderhandlung - maßgeblich mit durchgesetzt. Drei Tage nach der Rücktrittsankündigung sollte ihm zudem Haftbefehl eines souveränen Staates zugestellt werden, wobei es sich um keinen Kleinstaat oder angeblichen "Schurkenstaat" handeln soll, sondern um ein weltweit "anerkanntes" Glied der Staatengemeinschaft. Hier die Originalquelle in Englisch: http://itccs.org/. Übersetzungen findet man in verschiedenen Blogs, z. B. http://sommers-sonntag.de/?p=2532.Dazu ist auch das Buch Angeklagt: Der Papst des britischen Kronanwalts Geoffrey Robertson erschienen (siehe links).

Eine zweite markante Überlegung geht auf eine Meldung von Mitte Februar 2012 zurück, wo Kurienkardinal Hoyos mit den Worten zitiert wird: 
"Kardinal Romeo verkündete selbstsicher, so als wenn er dies genau wisse, dass der Heilige Vater nur noch 12 Monate leben werde". Romeos Aussage stamme allerdings bereits von November 2011, wodurch die 12 Monate schon vor der Rücktrittserklärung abgelaufen wären. Allerdings könnten durch die Publizierung dieser höchst brisanten Aussagen im Februar 2012 bestimmte Planungen auch durchkreuzt worden sein. Nicht ausgeschlossen werden kann weiter, dass Joseph Ratzinger durch einen Rücktritt dieses Bedrohungsszenario hinter sich lassen wollte. Und dieses Szenario hängt offenbar sehr eng mit der weltweiten Funktion und den Praktiken der Vatikan-Bank zusammen, in deren Umfeld es schon mehrere Morde gegeben hat. Auch von Joseph Ratzinger eingesetzte und 2012 entlassene Bankier Gotti Tedesci sagte danach, er fürchte nun um sein Leben.
Von Bedeutung ist in diesem Zusammenhang auch, dass der von Benedikt XVI. ernannte Nachfolger als Chef der Vatikanbank (IOR = Institut für religiöse Werke), der deutsche Malteser-Ritter und Freizeit-Jäger Ernst von Freyberg, gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender von Blohm+Voss Shipyards ist, die der Thyssen-Krupp-Konzern 2012 an den britischen Konzern Star Capital verkauft hat, der daneben auch noch Kabelnetze und Seniorenheime betreibt. Auf der Homepage von Blohm+Voss Shipyards, deren Aufsichtsratsvorsitzender also jetzt der neue IOR-Chef ist, wird allerdings auf Seite 1 weiterhin zur Blohm+Voss Naval verlinkt. Diese Sparte, wo Kriegsschiffe und U-Boote, z. B. Atom-U-Boote, gebaut werden, gehört weiterhin zu Thyssen-Krupp. Der Vatikan ist über die Verbindungen des neuen Vatikanbank-Chef auf jeden Fall noch weiter vernetzt als zuvor.


Zusammenfassend könnte man fragen: Vertuschung von Sex-Verbrechen an Kindern, Bedrohungsszenarien in Verbindung mit der Vatikanbank, das Alter - was hat also den Ausschlag gegeben? Dass "Altersschwäche" letztlich der Grund für den Rücktritt ist, ist sehr unwahrscheinlich, zumal solches normalerweise nicht zu Joseph Ratzinger passt, genauso wenig wie zu seinem Vorgänger Karol Wojtyla. Auch die Predigten Joseph Ratzingers nach seiner Rücktrittsankündigung waren nicht von "Altersschwäche" geprägt.

Fakt ist jedenfalls: Die beiden anderen hier genannten Sachverhalte sind nicht von der Hand zu weisen: zunächst die Anzeige gegen den Ex-Papst und das Bestreben, ihn wegen Vertuschung und Begünstigung von Sex-Verbrechen an Kindern vor Gericht zur Rechenschaft zu ziehen. Joseph Ratzinger wurde deshalb seit 2010 immer wieder zum Rücktritt aufgefordert; dann die Aussage von Kardinal Romeo über die Lebenserwartung von Joseph Ratzinger, was immer der Grund für seine "Sicherheit" in dieser Sache war. Doch es kommt offenbar noch ein weiterer Aspekt hinzu. Die italienische Zeitung La Repubblica schrieb am 21.2.2013 von einem Bericht über "das ganze Ausmaß von Erpressung, Sex- und Machtgier im Vatikan", so ntv.de am 21.2.2013.
Wörtlich heißt es: 
"Am 17. Dezember hätten ihm drei Kardinäle ihren nahezu 300 Seiten starken Geheimbericht zu der Affäre ´Vatileaks` vorgelegt, in dem es auch um homosexuelle Beziehungen und Erpressbarkeit gehe, berichtete das Blatt, ohne genaue Quellen zu nennen. An diesem Tag habe Benedikt seine lange erwogene Rücktrittsentscheidung gefällt ... "Darin gehe es um ´unsaubere Einflüsse` auf Mitglieder der Kurie und um ein übergreifendes, durch ´sexuelle Ausrichtung` verbundenes Netz von Lobbyisten mit Finanzinteressen. Gemeint ist vor allem die Homosexuellen-Lobby, der nach der Theologin Prof. Dr. Uta Ranke-Heinemann60 % der Männer im Vatikan angehören und aus deren Reihen Kardinäle laut ntv-Bericht "im Vatikan Sex-Treffen organisiert" haben. Das weckt erneut auch Erinnerungen an das Verschwinden der 15-jährigen Schülerin Emanuela Orlandi, die für Sex-Treffen einer anderen Vatikan-"Fraktion" entführt, missbraucht und später ermordet worden sein soll - so zumindest der angesehene vatikanische Chef-Exorzist Gabriele Amorth.
Die Frage, die sich aus dieser Veröffentlichung ergibt, ist: Ist es also gar nicht so sehr der Papst selbst, der aufgrund eigener Verfehlungen oder Handlungen zurück treten musste, sondern sind es hauptsächlich die "anderen"? Oder sind es eben alle miteinander, der eine als Verbrecher, der andere als Intrigant und wieder ein anderer als Vertuscher?

Doch welche Verbrechen oder Skandale auch zugrunde liegen mögen, das wichtigste Faktum zum Papst-Rücktritt ist noch ein ganz anderesDas Papsttum, seine Vatikanbank und anscheinend lebensgefährliche vatikanische Sex-Parties haben mit Jesus, dem Christus, nicht das Geringste zu tun, und die weltweite mediale Aufmerksamkeit wird also gar nicht auf das "Christentum" gerichtet. Das "Christliche" ist nur der Deckmantel der Vatikankirche, also der sprichwörtliche "Schafspelz", in dem ein ganz anderes Tier steckt.
Und hier zeigt sich noch ein anderes Phänomen: Durch das Rücktritts-Szenario mit seinen Spekulationen und dem vielen Wenn und Aber wird ein großes Interesse der Weltöffentlichkeit in den nächsten Wochen auf den Vatikan gelenkt, was für den siechenden und aus den Fugen geratenden Kirchenstaat samt Pontifex natürlich ein erheblicher Energieschub ist. Außerdem lenkt es ein wenig von dem ab, was sonst vielleicht zum gegenwärtigen Zeitpunkt in das Zentrum der Öffentlichkeit gelangt wäre, z. B. der Haftbefehl und eine breite Diskussion über die nachvollziehbaren Gründe; oder neue Entlarvungen aus der Vatikanbank. So aber ist demnächst die Kandidatenkür für den nächsten Papst von großem medialen Interesse; so, als ob die Welt Päpste bräuchte. Doch wer sich Rechenschaft darüber ablegt, wohin das Papsttum einschließlich des Pontifikats von Joseph Ratzinger die Menschheit bis heute geführt hat, der spürt das "letzte Stündlein" dieser Institution näher rücken, und davon werden mehr und mehr auch die Medien erfasst. Der zwischenzeitliche folkloristische Energieschub ist also allenfalls ein kleiner Aufschub. Siehe dazu auch unseren  N a c h r u f.
 


Schwulen-Netzwerk im Vatikan?: Warum der Papst zurücktrat - n-tv.de

Schwulen-Netzwerk im Vatikan?: Warum der Papst zurücktrat - n-tv.de

Montag, Februar 04, 2013

ARD Mediathek: Günther Jauch - In Gottes Namen - wie gnadenlos ist der Konzern Kirche? - Sonntag, 03.02.2013 | Das Erste

ARD Mediathek: Günther Jauch - In Gottes Namen - wie gnadenlos ist der Konzern Kirche? - Sonntag, 03.02.2013 | Das Erste

Krankenhäuser, Altenheime oder Kindergärten - die Kirchen, zweitgrößter Arbeitgeber in Deutschland, bestimmen in ihren Einrichtungen die Regeln mehr als üblich. Nur wer den rechten Glauben hat, bekommt einen Job. Besonders brisant: die Vorgaben zur Behandlung von Vergewaltigungsopfern in katholischen Kliniken. Die Sendung vom Sonntagabend.



Montag, Januar 14, 2013

Angeklagt: Der Papst

Angeklagt: Der Papst

Angeklagt: Der Papst

Grafik „Angeklagt: Der Papst“
"Die Verantwortlichkeit des Vatikans für Menschenrechtsverletzungen"


Deutsche Erstausgabe von "The Case of the Pope", das brisante Buch des prominenten britischen Kronanwalts und international tätigen Anwalts für Menschenrechte, Geoffrey Robertson.

Im Laufe der letzten Jahrzehnte wurden, konservativ geschätzt, mehr als 100.000 Kinder, hauptsächlich Jungen, von katholischen Priestern vergewaltigt oder sexuell misshandelt – ohne dass sie dafür zur Rechenschaft gezogen wurden. Für den Autor – er wurde 2008 in den Internal Justice Council der Vereinten Nationen gewählt – ein Skandal:

„Ich war empört darüber, dass das nicht als grausames Menschenrechtsverbrechen behandelt und der Vatikan nicht verurteilt wurde wegen der Strategien, mit denen diese Verbrechen aktiv vertuscht wurden. Ich hege keine Feindseligkeiten gegen die katholische Kirche oder eine bestimmte säkulare Richtung – viele meiner Freunde sind Katholiken. Aber die Täter kamen ungestraft davon mit dem „Seelenmord“, der für viele Menschen die Folge davon ist, dass sie in jungen Jahren von Priestern vergewaltigt wurden. Deshalb habe ich das Buch geschrieben.“
In „Angeklagt: Der Papst“ geht Robertson der Frage nach, wie die Sexualverbrechen, begangen von katholischen Priestern, so lange verborgen bleiben konnten: Ist der Papst moralisch oder rechtlich verantwortlich für ein System, das es möglich machte, dass so viele entsetzliche Verbrechen ungeahndet bleiben? Sollen er und sein Sitz der Macht, der Heilige Stuhl, weiterhin die Immunität genießen, die sie über das Gesetz stellt? Robertson gibt auch zu bedenken: Solange sich Papst Benedikt XVI nicht von der Schimäre staatlicher Immunität und von dem veralteten kanonischen Recht lösen kann, bleibt der Vatikan ein mächtiger Feind des Fortschritts der Menschenrechte.

400 Seiten, kartoniert

ISBN 978-3-89201-334-1


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- Rezensionen
- Inhaltsverzeichnis des Buches
- Über den Autor
- Aktuelles Interview mit Geoffrey Robertson anlässlich des Erscheinens der deutschen Erstausgabe

Leseproben
Auszüge aus Interview: Ein Bischof im Zeugenstand


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Pressestimmen:

WDR5, Köln: Die direkte argumentative Sprache macht es spannend zu lesen. Wer sich Robertsons provozierendem Gedankenspiel eines Papstes vor Gericht stellt, findet in dem Buch eine starke Argumentation, eben eine, wie man sie von einem guten Anwalt erwarten darf.

The Guardian, UK: Dieses Buch kombiniert moralische Passion mit stählerner juristischer Präzision, belebt durch gelegentliches Aufblitzen trockenen Humors.

NewStatesman, UK: Geoffrey Robertsons brennende Anklage gegen klerikale Missbrauchstäter, den Vatikan und den derzeitigen Papst wird wahrscheinlich die meisten frommen Katholiken erzürnen... Ich fürchte, dass jene, die es am meisten nötig hätten am wenigsten geneigt sein werden, seiner Klage Gehör zu schenken.

Independent, UK: Die Klage gegen Benedikt wird von dem bedeutsamsten Menschenrechtsanwalt in Großbritannien, Geoffrey Robertson, QC erhoben. Für Leser, die weniger vertraut sind mit dem Missbrauchsskandal wird es ein schockierender Augenöffner sein.

Rezensionen:

- Es ist allerhöchste Zeit für ein so mutiges Buch!! Mit klaren Fakten, denen die katholische Kirche nichts entgegenzusetzen hat, zeigt der bekannte Menschenrechtsanwalt Geoffrey Robertson QC auf, wie Josef Ratzinger verantwortlich ist für ein System der Vertuschung und Straffreiheit von pädophilen Priestern. Dieses Buch hat mich trotz seiner kühlen Sachlichkeit erschüttert und es ist spannend zu lesen. Wenn jetzt der Papst wegen der ans Licht der Öffentlichkeit kommenden Missbrauchsfälle betroffen tut, dann verwundert mich das schon sehr, da er seit 1981 über alles Bescheid wusste und es auch in der Hand hätte, die Kinder zu schützen und die Täter dem Staatsanwalt zu übergeben. (W.M.)

- Unglaublich, wie sehr sich der Vatikan im 21. Jahrhundert noch über alle staatliche Gesetzgebung hinwegsetzen kann. Warum macht das Zivilrecht bis heute vor Sexualverbrechen von Priestern halt? In den Vereinigten Staaten ist dies nicht mehr möglich. Auch Irland strebt eine Änderung dieser Lage an. Und das "fortschrittliche" Deutschland?
Ich bin froh und dankbar, dass ein mutiger Zeitgenosse die Verantwortlichkeit des Vatikans für Menschenrechtsverletzungen aus juristischer Sicht so fundiert aufgreift. (O.J.)

- Nach kirchenkritischen Büchern habe ich bisher nie gegriffen, da meine eigenen unschönen Erfahrungen mit der kath. Kirche mich zum Austritt veranlassten, bestand für mich kein Bedarf in dieser Richtung.
Doch das Buch "Angeklagt: Der Papst" begann mich zu interessieren. Wer solches wagt zu schreiben, muss sehr gut und fundiert recherchiert haben. Es liest sich leicht und spannend, auch wenn der Inhalt alles andere als leicht ist. Der Einblick in einen Staat, der im Grunde keiner ist und das ausgeklügelte, kanonische Rechtssystem, das dieser Staat für sich beansprucht, um Kinderschänder im Priestertalar zu schützen und zu decken, verschlägt einem die Sprache. Warum genießt der Papst Immunität, wenn er doch Stellvertreter Gottes ist, dürfte er das gar nicht nötig haben. Vor was muss er sich schützen, wenn er nur Gutes im Sinn hat? Das Wort von Jesus: "Die Blindenführer führen die Blinden und beide fallen in die Grube" verstehe ich immer besser.
Ein großes Danke an Geoffrey Robertson, der den Mut hat aufzudecken, was die meisten Menschen nicht einmal ahnen. (F.I., Zürich)

- Dass das ganze System der Kirche so faul ist, habe ich nicht gewusst. Das Buch: "Angeklagt: Der Papst" gibt einen Blick frei hinter die Mauern des Vatikans, der entsetzt! Gerade die hunderte und tausende Missbrauchsfälle decken das wahre Gesicht dieser Institution auf.
Bisher hatte ich keine Ahnung, was das kanonische Recht beinhaltet: Mit diesem Rechtssystem schützt der Papst die Kinderschänder im Priesterkleid. Um die Opfer kümmert sich der Vatikan nicht - es sind unsere Kinder, unsere Zukunft!
Dieses Buch öffnet einem die Augen, das müssten alle Katholiken lesen. Wer dann noch an einen "Heiligen Vater", einen "Stellvertreter Gottes auf Erden" glaubt, dem ist nicht mehr zu helfen! (St.A., Kloten/Schweiz)

- Ich bin einfach entsetzt über die dunklen Hintergründe des Vatikans. Wie lange noch sollen Verbrecher im Priesterkleid geschützt sein durch ein Rechtssystem, das sich über jeden demokratischen Rechtsstaat stellt und damit machen kann, was es will? - Dieses Buch muss unters Volk, damit jeder selbst entscheiden kann, ob er solch einer Kirche angehören möchte. ( A.F.)

Inhaltsangabe:
1. Lasset die Kindlein .....15
2. Die Sünden der Väter.....36
3. Das kanonische Recht .....84
4. Der Lateranvertrag .....120
5. Die Staatseigenschaft auf dem Prüfstand .....147
6. Der Heilige Stuhl und die Vereinten Nationen .....176
7. Die Kinderrechtskonvention .....203
8. Ein Fall für die Justiz? ...... 218
9. Verbrechen gegen die Menschlichkeit .....240
10. Kann man den Papst verklagen? ......269
11. Betrachtungen .....290
12. Epilog ..... 310
Anhang A: Ein Bischof im Zeugenstand ..... 331
Anhang B: Auszüge aus Crimen Sollicitationis .....347
Anhang C: Auszüge aus Sacramentorum sanctitatis tutela – Apostolisches Schreibenvon Kardinal Ratzinger (2001) .....357
Anhang D: de gravioribus delictis (Juli 2010) .....360
Bibliographie .....366
Fußnoten .....378

Der Autor
Geoffrey Robertson ist einer der bekanntesten Menschenrechtsjuristen der Welt.
Der 1946 in Sydney geborene Kronanwalt und Richter ist Gründer
und Leiter der größten britischen Kanzlei für Menschenrechte
(Doughty Street Chambers).
Er war in zahlreichen Ländern der Welt an bedeutenden verfassungs-,
straf- und völkerrechtlichen Gerichtsverfahren beteiligt. Er war der
erste Präsident des UN-Kriegsverbrechertribunals für Sierra Leone
und ist seit 2008 Mitglied des Internal Justice Council der UNO.

Robertson leitete Missionen für Amnesty International und vertrat die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch im Fall Pinochet.

Zu den Büchern, die er geschrieben hat, gehören unter anderem
das Standardwerk „Crimes Against Humanity: The Struggle for
Global Justice,“ seine Erinnerungen mit dem Titel„The Justice Game“
und „The Tyrannicide Brief“, eine preisgekrönte Analyse des Prozesses
gegen Charles I. Eine jüngst von ihm verfasste Untersuchung mit dem
Titel „Inquiry into the Massacre of Political Prisoners in Iran“ ist im
Internet abrufbar unter:
http://www.iranrights.org/english/ document-1380.php



Interview Gabriele-Verlag Das Wort mit Geoffrey Robertson, anlässlich der deutschen Erstausgabe von „The Case of the Pope. Vatican Accountability for Human Rights Abuse”, erschienen 2010 bei Penguin Books Ltd, England: „Angeklagt: Der Papst“ ___________________________________________________________________________ Frage: Was hat Sie veranlasst, Ihr Buch „The Case of the Pope“ zu schreiben? G. Robertson: Ich war einfach entsetzt über die Tatsache, dass im Lauf der letzten Jahrzehnte selbst bei konservativster Schätzung mehr als 100.000 kleine Kinder, hauptsächlich Jungen, von katholischen Priestern vergewaltigt oder brutal sexuell misshandelt wurden. Ich war empört darüber, dass das nicht als grausames Menschenrechtsverbrechen behandelt wurde und der Vatikan nicht verurteilt wurde wegen der Strategien, mit denen diese Verbrechen aktiv vertuscht wurden. Ich hege keine Feindseligkeiten gegen die katholische Kirche oder eine bestimmte säkulare Richtung – viele meiner Freunde sind Katholiken –, aber sie kamen ungestraft davon mit dem „Seelenmord“, der für viele Menschen die Folge davon ist, dass sie in jungen Jahren von Priestern vergewaltigt wurden. Deshalb habe ich das Buch geschrieben. Frage: In „The Case of the Pope“ schildern Sie zahlreiche erschütternde Fälle von Kindsmissbrauch durch Kleriker. Wie erklären Sie sich, dass sich verhältnismäßig viele Priester an Kindern vergehen? G. Robertson: Meine Erklärung dafür ist recht einfach. Es liegt an der Macht, die die katholische Kirche in die Hände der Priester legt - instabile oder sexuell verklemmte Männer und auch Pädophile –, indem sie Kinder dazu zwingt, mit sieben Jahren zur Erstkommunion und zur ersten Beichte zu gehen. Man lehrt sie, den Priester als Vertreter Gottes zu verehren, der nichts Unrechtes tun kann und dem man unerschrocken gehorchen muss, egal wie brutal oder pervers seine Forderungen sind. Es ist diese furchteinflößende Macht über die ganz Kleinen, ausgeübt unter dem kanonischen Siegel der Verschwiegenheit, welche opportunistische Priester dazu bringt, Gelegenheiten zum Missbrauch von Kindern auszunützen. Frage: Erst in jüngster Zeit wird das Ausmaß klerikaler Kinderschänderverbrechen in der Öffentlichkeit bekannt. Bezeichnend ist aber, dass es nie die Kirchenoberen waren, die nach Hilfe und Gerechtigkeit für die missbrauchten Kinder gesucht haben – sie haben im Gegenteil alles getan, um den Missbrauch in ihren eigenen Reihen herunterzuspielen und zu vertuschen. Warum, glauben Sie, ist das so? G. Robertson: Der Grund für die die enorme Unehrlichkeit und Scheinheiligkeit, die vom Vatikan und einigen seiner Bischöfe an den Tag gelegt wird, liegt darin, dass man um jeden Preis den Ruf der Kirche schützen will – selbst um den Preis, dass man einen Pädophilen schützt und ihm Gelegenheit gibt, noch mehr Kinder zu vergewaltigen. Es geht um den Schutz des Rufs und natürlich auch der Finanzen der Kirche, die man ansonsten für Prozesskosten hätte ausgeben müssen. Frage: Ihr Buch ist bahnbrechend insofern, als Sie sehr ausführlich herausgearbeitet haben, dass letztlich der Vatikan, also der Papst, ein Vertuschungssystem installiert sowie eine Fluchtroute für pädophile Priester konzipiert und geleitet hat. Können Sie kurz beschreiben, wie dieses Vertuschungssystem funktionierte und welche Rolle dabei der Vatikan bzw. der Papst spielte? G. Robertson: Ja, ich glaube, in meinem Buch wird erstmals festgestellt, dass der Mechanismus für diese Vertuschungen das kanonische Recht ist, das vom Papst erlassen und vom Vatikan umgesetzt wird. Es wirkt so harmlos, „kanonisches Recht“, und größtenteils ist es das auch – es geht um Themen wie Häresie und Blasphemie, um die in allen Kulten und Religionen gerungen wird. Es ist kein echtes Recht und völlig ungeeignet, um über strafrechtliche Schuld oder Unschuld in Bezug auf mutmaßlichen Sex mit Kindern zu entscheiden. Im kanonischen Recht gibt es keine Polizei für Ermittlungen und keine Bestrafung, um Täter abzuschrecken. Es ist zugunsten der Priester manipuliert, und selbst wenn sie für schuldig befunden werden, müssen sie in der Regel nur ein paar Monate lang täglich ein paar „Ave Marias“ aufsagen. Da für das kanonische Recht absolute Geheimhaltung gilt, erfährt die Polizei nie etwas von diesen pädophilen Priestern, und häufig werden sie erneut straffällig. Das kanonische Recht ist das Recht des Vatikans und wird vom Papst bestimmt. Benedikt verweigert eine Änderung dahingehend, dass die Bischöfe zu einer Anzeige ihrer aus der Rolle fallenden Priester bei der Polizei verpflichtet würden. Das ist seine schwerste Sünde – heute werden Kinder vergewaltigt, weil er sich weigert zu handeln. Sein Verhalten, seine Ablehnung einer Änderung des Kirchenrechts, ist skandalös und zeigt, dass es ihm an echter Humanität mangelt. Frage: Während der Zeit, als Papst Benedikt noch Kardinal Ratzinger war und Leiter der Glaubenskongregation, mussten ihm sämtliche Fälle von Kindsmissbrauch durch Kleriker gemeldet werden. Mittlerweile erklärt der Papst in der Öffentlichkeit, er fordere die lückenlose Aufklärung aller Missbrauchsfälle. Hat er denn selbst die Fälle aufgedeckt, die ihm aus seiner Zeit als Leiter der Glaubenskongregation gemeldet wurden? Ist Ihnen darüber etwas bekannt? G. Robertson: Ich fürchte, man kann sich nicht darauf verlassen, dass die Kirche ihre Priester maßregelt. Die Beweise dafür, dass die Kirche deren Verbrechen gegen Kinder vertuscht, sind zu überzeugend und stammen aus zu vielen Quellen, als dass man anderer Ansicht sein könnte. Es gibt sehr gute Menschen in der katholischen Kirche, die ehrlich sind und die Versäumnisse des Vatikans zutiefst bedauern. Einige haben Kontakt mit mir aufgenommen, um mich in meiner Argumentation zu unterstützen. In Großbritannien beispielsweise sind die Bischöfe kürzlich von sich aus aktiv geworden mit dem Versuch, den Griff des kanonischen Rechts zu lockern, aber sie stoßen auf Widerstand bei den Priestern, die sich daran festklammern und glauben, es stehe ihnen zu. Frage: Nach Bekanntwerden einer Reihe schwerwiegender Fälle sexuellen Missbrauchs durch Kleriker hier in Deutschland wurden Beratungsstellen und auch Telefon-Hotlines eingerichtet – diese werden in der Regel allerdings von den Kirchen selbst unterhalten. Und die Kirchen sind auch mit der Aufklärung der Missbrauchsfälle betraut. Ist das nicht ein bisschen so, als würde man den Bock zum Gärtner machen? Es könnte auch der Verdacht aufkommen, dass die Kirche auf diese Weise wieder sehr viel vertuschen kann – wie sehen Sie das? Man bekommt manchmal den Eindruck, als würden die Menschen jetzt denken: Das ist alles schrecklich, aber jetzt ist es ja aufgekommen, damit ist doch die Gefahr gebannt. – Sehen Sie das auch so? Wird der Missbrauch von Kindern durch Priester deswegen jetzt plötzlich aufhören? Und wird die Vertuschung aufhören? G. Robertson: Das ist eine gute Frage, aber es wäre selbstgefällig, zu glauben, dass die Aufdeckung allein schon ein Aufhören bewirken würde. Natürlich geht das weiter, und es wird weitergehen, so lange das kanonische Recht bestimmt, wie mit diesen Fällen umgegangen wird. Uns liegen jetzt Beweise aus Irland vor, die zeigen, dass noch 2009 – also nach Aufdeckung des Skandals – pädophile Priester vor der Polizei versteckt wurden. So lange Priester Macht über siebenjährige Kinder bekommen, wird das kanonische Recht es zulassen, dass deren Vertrauen missbraucht wird. Andere verantwortungsbewusste Religionen sehen eine Kommunion oder Initiations- bzw. Aufnahmezeremonien erst für 14-Jährige vor. Frage: Nachdem die Welle der aufgedeckten Missbrauchsfälle gar nicht mehr aufgehalten werden konnte, hat die Kirche auf den Druck seitens der Öffentlichkeit reagiert und neue Richtlinien für die Behandlung von Missbrauchsfällen erlassen. Was hat sich dadurch geändert, und ist jetzt alles weitgehend gelöst? Können die Menschen jetzt unbesorgt sein? G. Robertson: Ich habe die neuen Richtlinien in einem Epilog erläutert, den ich eigens für die Herausgeber der deutschen Fassung meines Buchs geschrieben habe. Die neuen Richtlinien stellen sicher eine Verbesserung dar und sind der Tatsache zu verdanken, dass man den Kindsmissbrauchsskandal mittlerweile zu Recht als grausames Menschenrechtsverbrechen einstuft. Aber sie gehen noch längst nicht weit genug. Sie befassen sich nicht mit der Geheimhaltung im kanonischen Recht oder der Frage, warum das kanonische Recht immer noch eine Anzeige pädophiler Priester bei der Polizei verhindert. Und die neuen Richtlinien ändern auch nichts an dem viel zu frühen Alter, in dem man Kinder dazu bringt, Priester als Vertreter Gottes anzusehen. Frage: Man hat sich an den Gedanken gewöhnt, der Vatikan sei ein Staat – Sie haben in Ihrem Buch präzise ausgeführt, was es damit wirklich auf sich hat. Können Sie das für unsere Zuschauer kurz erklären? G. Robertson: Ja, gerne. Der Vatikan war einmal ein europäischer Staat – der Kirchenstaat mit ausgedehnten Ländereien rings um Rom. Doch dieser Staat wurde mit der Vereinigung Italiens 1870 ausgelöscht und der Papst blieb von da ab auf den Vatikanpalast beschränkt. In den 20er Jahren jedoch, als mit Pius XI. ein zutiefst pro-faschistischer Papst im Amt war, sah Mussolini die Chance, seinen Segen für die Abschaffung der Demokratie in Italien zu bekommen. Man handelte also den Lateranvertrag aus, durch den Italien – und zwar ausschließlich Italien – den Vatikan als „Staat“ etablierte. Das ist objektiv wie juristisch betrachtet lächerlich. Der Vatikan hat keine Bevölkerung – es gibt keine „Vatikaner“. Niemand wird dort geboren, höchstens aus Zufall. Es handelt sich lediglich um einen Palast und ein Museum. Doch einige katholische Länder in Lateinamerika taten, was der Papst wollte, und behandelten ihn als Staat mit entsprechender Akkreditierung von Botschaftern. Auch die USA taten das 1984, als Belohnung von Präsident Reagan an Johannes Paul II. für seinen Kampf gegen den Kommunismus. Obwohl also die meisten Länder diplomatische Beziehungen zum Vatikan unterhalten, ist er in Wahrheit lediglich eine Religion oder bestenfalls eine religiöse Enklave im Stadtgebiet von Rom. Frage: Papst Benedikt plant seinen Besuch in Deutschland im September. Bei der Gelegenheit will er auch vor dem Deutschen Bundestag sprechen. Wie sehen Sie es, dass in einem demokratischen Staat, der zur (religiösen) Neutralität verpflichtet ist, ein Religionsführer vor dem Bundestag spricht, allerdings angeblich in der Eigenschaft als Oberhaupt eines Staates? G. Robertson: Daran zeigt sich beispielhaft der Unsinn, der dabei herauskommt, wenn man so tut, als wäre der Vatikan ein Staat. Was der Deutsche Bundestag hier – im Widerspruch zum Grundgesetz – tut, ist die Bevorzugung einer bestimmten Religion, indem deren Führer einen Sonderstatus erhält, der anderen religiösen Führern vorenthalten wird. Das ist eindeutig diskriminierend. Frage: In USA und in Belgien läuft eine Klage gegen den Papst wegen Vertuschung von Kindsmissbrauch, auch in Den Haag ist eine Klage eingereicht. Wie ist in diesem Zusammenhang zu verstehen, dass Joseph Ratzinger vor dem Deutschen Bundestag sprechen darf? G. Robertson: Auf der einen Seite ist Ratzinger ein sehr prominenter Deutscher, der als bedeutender Theologe gilt und nun eine Position mit großer Machtfülle bekleidet. Aber er ist auch verantwortlich für das Hinwegsehen über vielfache Vergewaltigungen und Schändungen vieler Tausender von Kindern und dafür, dass viele der Täter einer echten Bestrafung für ihre abscheulichen Verbrechen entgehen konnten. Vielleicht werden einige Opfer ihn bei seiner Einreise nach Deutschland mit einer Schadenersatzklage empfangen – zweifellos haben seine Fahrlässigkeit und sein mangelndes Interesse an einer Ausrottung des Kindsmissbrauchs während seiner Zeit an der Spitze der Glaubenskongregation ihren Teil zum Skandal in seiner Kirche beigetragen. Frage: Noch einmal zurück zu dem Missbrauch von Kindern durch Priester. Selbst wenn ein Priester des sexuellen Missbrauchs angeklagt und überführt wird, dann findet das Opfer in der Regel keine Gerechtigkeit. Das Leben der Opfer ist durch den Missbrauch oft völlig zerstört – sie werden oft arbeitslos, weil sie aufgrund des nicht aufgearbeiteten Traums nicht leistungsfähig sind; Familien zerbrechen, weil es den Opfern unmöglich gemacht wurde, eine normale Beziehung einzugehen; sie bleiben oft ein Leben lang seelisch zerstört, langjährige Therapien wären nötig, und, und, und. Aber sie gehen in der Regel leer aus. Die missbrauchenden Priester aber werden selten bestraft – sie behalten meist ihre gut bezahlte Stellung, sie erhalten langjährige Therapie (hier in Deutschland letztlich auf Staatskosten). Man hat das Gefühl, die Täter werden umsorgt – die Opfer bleiben im Regen stehen. Was sagen Sie als Anwalt für Menschenrechte zu diesem krassen Ungleichgewicht? G. Robertson: Das ist einer der Gründe, warum ich „The Case of The Pope“ geschrieben habe – um meine Meinung als Menschenrechtsanwalt zu dieser geduldeten Grausamkeit zu sagen. Warum sollte man der Kirche das durchgehen lassen? Warum sollten ihre Priester straffrei bleiben, wenn sie doch verantwortlich waren für die Zerstörung so vieler Persönlichkeiten und die Heimsuchung so vieler Menschen, die sich als Erwachsene nicht mit Gott arrangieren können aufgrund dessen, was ihnen von perversen Priestern angetan wurde? Frage: Sie haben für Ihr Buch sehr viele Fakten recherchiert und zusammengetragen, mit denen Sie Punkt für Punkt die Verantwortlichkeit des Vatikans für die Missbrauchsverbrechen von Priestern an Tausenden von Kindern beweisen. Glauben Sie, dass nun die Zeit gekommen ist, in der die Menschen (und Regierungen) – wie Irlands Ministerpräsident Enda Kenny sagt – „sich nicht länger der katholischen Macht fügen“ und endlich die Gerechtigkeit zum Zuge kommen wird, wenn keinem Menschen mehr gestattet wird, sich über das Gesetz zu stellen? G. Robertson: Ich sehe nicht, wie man Vertrauen setzen kann in den Vatikan – eine unverantwortliche Organisation, die als pädophil bekannte Priester in arglose Gemeinden im Ausland versetzt hat. Er deckt nach wie vor Kriminelle, indem er darauf beharrt, dass gegen sie unter kanonischer Geheimhaltung ermittelt wird, indem er sich weigert, die Schuldigen zu laisieren oder zu bestrafen und dadurch, dass nicht einmal geständige Kindesvergewaltiger der Polizei übergeben werden. Ich stimmte dem Premierminister von Irland zu – der Papst darf nicht über dem Gesetz stehen.